Häkeln in der Öffentlichkeit
Vorurteile
Stell dir vor, du bist im Park, in einem Wartezimmer oder im Vorort- Zug und du siehst, wie jemand häkelt oder strickt. Also ich mag dieses Bild, aber womöglich haben manche Leute Vorurteile…..
Wir handarbeitenden Menschen denken, dass es Vorurteile gibt und wir wagen es nicht, die bereits begonnene und in der Handtasche befindliche Socke endlich fertig zu stellen, schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Ich sage dir, was passiert, wenn du handarbeitest. Andere Menschen werden vielleicht auf dich aufmerksam. Na und, wenn du niesen musst, hast du auch die Aufmerksamkeit vieler.
Vielleicht fragt dich jemand, was du da tust. Auch das ist ok. Antworte einfach und lass dich nicht aus der Ruhe bringen.
Gespräche
Ich persönlich habe keine Angst vor Menschen, die mich ansprechen, weil sie sehen, was ich gerade tue. Und ich habe gelernt, auch mit zunächst unbekannten Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist bei mir vielleicht auch eine Frage des Älter- Werdens.
Wenn ich, was besonders im Urlaub vorkommt, irgendwo herum sitze und häkle, dann sende ich anscheinend Signale an andere Menschen. Und die, die meine Signale empfangen, sprechen mich an, fragen dann, ob sie zu mir sitzen dürfen und stellen maximal eine Frage zu meiner Häkelarbeit.
Danach haben sie so viel Vertrauen gewonnen, dass sie beginnen, von sich zu erzählen, von ihrem Leben, ihrer Familie, ihrer Kur oder auch mal von ihren erlittenen Schicksalsschlägen.
Da ich ja konzentriert weiter arbeite und nur ganz wenig dazu sage, breiten diese unbekannten Menschen Geschichten vor mir aus, die mich echt berühren. Meistens verabschieden wir uns und ich wünsche ihnen dann von Herzen alles Gute.
Kontakte
Vor kurzem war ich in einer ambulanten Reha. Klar, da geht es um meine Gesundheit, aber in den Zeiten von Ruhepausen habe ich auch gehäkelt. Das ging soweit, dass ich allen zeigen sollte, an was ich da schaffe und ein sehr spaßiger Mitarbeiter kontrollierte regelmäßig meinen Fortschritt. Die anderen, mit denen ich mich teilweise anfreundete, habe ich leichter kennen gelernt, weil ich gehäkelt habe.
Was mich dann echt gefreut hat, war eine andere Patientin, die einige Tage später ihr Strickzeug mitbrachte.
Trotz unserer so digitalisierten Welt bleibe ich ein großer Fan des persönlichen Kontakts und des real geführten Gesprächs. Das gelingt manchmal leichter, wenn einer selbstvergessen an seiner Handarbeit tüftelt.
Und habt keine Angst, wenn fremde Menschen mit euch sprechen wollen. Wenn du, mein Leser, auch Erfahrungen mit diesem Thema hast, schreib mir doch einen Kommentar.
Anmerkung: die verwendeten Bilder habe ich bei pixabay heruntergeladen.
Also macht es wie ich- bleibt im Flow
0 Kommentare
Jessie
Guten Morgen, erstmal möchte ich dir sagen das du hier einen wundervollen Blog hast, den ich eher durch Zufall gefunden habe.
Das mit in der Öffentlichkeit häkeln kenne ich. Anfangs hatte ich auch so meine Probleme aber wenn ich, gerade im Winter, warte bis meine Kinder mit dem Schwimm Training fertig sind genieße ich es mittlerweile in der Zeit an meinen Decken zu arbeiten.
Und du hast recht man kommt ins Gespräch, mittlerweile habe ich sogar Gesellschaft. Wer hätte es gedacht das noch eine Mutti aus der selben Gruppe meiner Tochter das selbe Hobby hat. 🙂
So nun stöbern ich mal weiter bei dir!
Ich wünsche dir noch viel Spaß und bleib im Flow!
haekeluniversum
Danke für die lieben Worte und weiterhin viel Spaß beim lesen und häkeln