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Get the flow

Flow

Heute habe ich Lust auf Gedanken, Ideen und Erkenntnisse über den Flow. Ich bleibe natürlich beim Thema häkeln, was meine besondere Leidenschaft ist. Doch was ich darüber sage, kann genauso jede Strickerin, Näherin und Weberin und alle anderen, die künstlerisch arbeiten, nachvollziehen. Und ebenso alle Männer, die handarbeiten oder anderweitig künstlerisch unterwegs sind. Der Flow ist die Energie, die dich antreibt, das zu tun, was dein Herz zum Klingen bringt.

Wie sieht der Alltag aus bei den meisten Menschen?

Unser Alltag ist oft hektisch und voller Termine, und viele Tätigkeiten sind rein bürokratischer Natur. Unsere Freizeit füllen wir unbewusst mit noch mehr Terminen, damit wir die Leere nicht spüren, die sich in uns breit macht.
Ablenkung durch fernsehen oder surfen im Netz helfen auch nicht wirklich.

 

Etwas tun, das Sinn macht und uns erfüllt

Irgendwann reicht das nicht mehr.  Wir wollen was sinnvolles tun mit unserer Zeit, etwas schaffen und selber machen mit unseren Händen. Eine Handarbeit zu beginnen, dran bleiben und sie fertig stellen, gibt mehr Zufriedenheit, als es ein hektischer Tag kann. Das Tun an sich beruhigt, senkt den Blutdruck, macht glücklich und vor allem befreit es die Gedanken. Und so kommen wir in den Flow.

Unsere Gedanken entspannen sich, die gleichmäßige Tätigkeit macht ruhig und es kommen ungewohnte Impulse dazu. Das Gehirn kann neue Ideen produzieren, gesehene und erlebte Eindrücke zu kreativen Blitzen umformen und der Mensch, der handarbeitet, hört plötzlich seinen eigenen Gedanken zu. Das ist der Flow, den ich meine.

 

Wie ist es bei mir?

Wenn ich in meinem Alltag nicht weiter weiß und ein Problem lösen muss, oder wenn ich auf was ganz spannendes warte, das sind wichtige Momente, voller Unruhe.
Um überhaupt wieder klar denken zu können, nehme ich die aktuelle Handarbeit und häkle vor mich hin.

Dann kommen mir sicher nicht sofort Lösungen, aber oft Ideen, was ich gerade jetzt tun kann, um mich dem Problem zu nähern. Warten und häkeln macht warten für mich leichter. Arztbesuche sind immer auch handarbeiten im Wartezimmer. Ein Aufenthalt in einer Klinik oder die Fahrt in den Urlaub bringen mich immer zu der Frage: welche Handarbeiten kann ich mit nehmen? Dazu könnte ich noch sehr viele Beispiele nennen.

Die Chefredakteurin von “Häkeln for you” hat in einer Ausgabe von “Stricken for you” einen leidenschaftlichen Leitartikel geschrieben, daraus zitiere ich die letzten Zeilen:

Jede Hobbymalerin, jeder, der gerne mit Stoffen und Wolle arbeitet, jeder, der stundenlang in der Küche steht, um Kuchen zu backen oder ein Menü zu kochen, jeder, der an der Töpferscheibe oder an der Nähmaschine sitzt, weiß um die wohltuende Wirkung des kreativen Selbstausdrucks. Es sind Momente, in denen wir dem Alltag entfliehen und Zugang zu unserer inneren Welt finden, die eine unerschöpfliche Kraftquelle darstellt. Hier tanken wir auf und wappnen uns für die Herausforderung des Alltags.
Annerose Sieck, Stricken for you Nr. 4/ 2016

Damit ist alles gesagt. In diesem Sinne: Get the flow. Eure Crochetta

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